Vor der Wahl

Mehr als alle mit Recht kontrovers diskutierten Themen und Standpunkte bewegt mich ein offensichtlich grundsätzlicher Unterschied in der Mentalität und Geisteshaltung der Menschen.

Ich sehe Menschen, die bewusst Zwietracht sähen und das Ergebnis mit Genugtuung und feixend als ihren "Erfolg" feiern und sich daran weiden.

Ich sehe Menschen, die Ausgrenzung als Volkssport verstehen, in die Kamera grinsend Massendeportationen fordern und gleichzeitig in lautes Wehklagen verfallen, wenn sie sich selbst ausgegrenzt fühlen.

Ich sehe ferner Menschen, die Empfindsamkeit (und Menschlichkeit) als Schwäche sehen, die aber selbst außerordentlich empfindlich reagieren, wenn man sie beim verbalen Austeilen und Über einen Kamm scheren stört, ihnen widerspricht und sie zur Rede stellt, die es noch nicht einmal ertragen können, wenn man sie aus gutem Grund unterbricht.

Ich sehe Menschen, die von einem "Volk" reden, aber an 80% dieses Volkes kein gutes Haar lassen, es als Schlafschafe und Mediengläubige verunglimpfen, die aber allen Ernstes eben dieses Volk regieren wollen, und zwar angeblich zu seinem Besten.

Sehr glaubwürdig ist das nicht.

Mag sein, dass ich selbst nicht immer die beste Haltung und das allergrößte Verständnis gegenüber Vertretern und Vertreterinnen bestimmter Minderheiten habe. Mag sein, dass ich manchmal meine Sympathien ungerecht verteile.

Die allergeringsten Selbstzweifel habe ich aber gegenüber Menschen, die ständig übellaunig, aggressiv, verstockt und hämisch auf andere mit dem Finger zeigen, gegenüber Menschen, die nur herrisch aufbrausen können, nicht aber sachlich und moderat in der Sache argumentieren, den Konsens suchen und Kompromisse zulassen.