Über Raser und den Tod
Der Tod scheint kein besonders attraktiver Geselle zu sein. Aber eines muss man ihm lassen: zuverlässig ist er. Nur an Zeitvorgaben hält er sich nicht. Du denkst, nur alte Leute sterben? Träum weiter! Manchmal kommt er so plötzlich, da ist auf die Schnelle kein Sterbebett mehr zu bekommen. Junge Menschen brauchen das oft auch nicht. Ihr persönliches Vergnügen ist ihr höchstes Gut. Das bezahlen sie auch gerne schon mal mit dem Leben. Bett war gestern, fahrender Untersatz ist cool. Da kann man auch schonmal jemanden mitnehmen, wohin eigentlich keiner will. Aufschneider lassen sich gern herausschneiden, zerquetscht aus der Dose, fliegender Wechsel von der Karosserie aus Stahlblech in den Sarg aus Zink. Hui, geht das schnell! Aber das sind einem der Rausch und so eine unübersichtliche Kurve ja durchaus wert. Geschwindigkeitsbegrenzungen sind ja eigentlich bloß Empfehlungen notorischer Bedenkenträger und Amtsschimmel, Pippikram, Rücksicht ein Wort aus dem Fremdwörterbuch! Besorgte Appelle von Angehörigen in den Wind zu schlagen, macht Spaß! Deren Liebe ist ein Gefühl, das einen nicht jucken muss, bei dem man nicht kratzen kann und Trauer ist nur was für Weicheier.
Alles,
was wir über den Tod wissen, ist, dass er mit einem Abschied
verbunden ist. Wie gesagt, äußerst zuverlässig! Kommt Zeit, kommt Tod!