Erinnerung

Heute vor genau einem Jahr, am 29.06.2022, erlitt Manuela, meine Frau, eine Hirnblutung und mehrere Schlaganfälle, an denen sie letztlich knapp 3 1/2 Monate später in der Uniklinik Köln verstarb. An sie und dieses Geschehen denke ich heute natürlich zurück. Vor allem wird mir klar, dass keiner von uns bis zu diesem Ereignis ahnte, was auf meine Frau und auf mich zukam. Die letzten Stunden bis dahin verrannen ohne "besondere Vorkommnisse", ohne Vorboten oder Warnzeichen, und wir verbrachten sie in aller Arg- und Ahnungslosigkeit. Und die begleitet mich und uns alle jeden Tag. Denn unserer Kenntnis entzieht sich nicht nur, was nächstes Jahr oder in 5 oder 10 oder 20 Jahren sein wird. Wir wissen noch nicht einmal mit Sicherheit, was morgen oder was in einer Stunde sein wird. Wir leben in der Illusion und Hoffnung, dass im Wesentlichen schon alles so ungestört weiterhin seinen Lauf nehmen wird, wie wir das von unserem bisherigen Leben kennen und gewohnt sind, planbar und erwartbar, in Vorfreude schwelgend oder sich um Nichtigkeiten sorgend. Wir alle werden nicht jünger, keiner von uns hat das Glück für sich gepachtet, und keiner von uns kommt lebend aus dieser Geschichte heraus.