Anders
Überall begegnet mir Fremdes.
Fremde Vorstellungen, Überzeugungen und Ansprüche, fremde Ideale, fremde Meinungen, fremde Mentalitäten, fremde Prägungen, fremde Gemüter, fremde Perspektiven, fremde Gefühle, fremde Äußerlichkeiten, fremde Lebensstile und -ziele.
Deine Wahrnehmung unterscheidet sich von meiner.
Dein Bewusstsein ist nicht meines.
Ich sehe die Welt anders als Du. Du siehst die Welt anders als ich.
Ich kann Dir nicht folgen und Du mir nicht.
Ich verstehe Dich nicht und Du verstehst mich nicht.
Deine aufgewühlten Emotionen stoßen auf meinen Gleichmut.
Mein Gleichmut treibt Dich zur Weißglut.
Wollen wir uns verstehen oder wollen wir uns gegenseitig ändern, manipulieren und beherrschen? Wollen wir Recht haben und damit den anderen gefügig und zum Untertan machen?
Fremdheit, Vielfalt und Wandel, Informationsflut, Dogmatismus, Indoktrination, Ablehnung, Aggression, Hass und Gewalt, Lügen, Betrügen, Täuschen und Fälschen machen, dass ich nicht mehr hinterher komme, dass ich mich isoliert, ausgeliefert, haltlos und einsam fühle, all diese Dinge verwirren mich und machen mir Angst.
Zu behaupten, ich verstünde die Welt nicht mehr, würde bedeuten, dass ich sie je verstanden habe.
Ich bin mir da heute unsicherer als je zuvor.